Ich schaue zum Fenster hinaus.

Das sonst so strahlende Wetter ist grautrüb,
als gucke man auf den Boden eines leeren Kartons.
Trüb,
ist mein Gemüt.

Doch in dieser Leere der Gefühle,
die mich umgibt,
sehe ich zwei Kinder,
noch nicht alt,
freudig spielend auf dem in tannengrün schimmernden Rasen.

Ein Gefühl, so seltsam,
scheint die ungeduldigen Kinder
unbesorgt ins
Ungewisse zu tollen.

Manche nennen es Tatendrang.
Manch einer nennt es Neugierde.
Ich nenne es,
Sehnsucht.

Die unschuldigen Wesen können nicht wissen,
was dann und wann passiert.
Sie kennen ihre neue,
und auch so fremde, Umwelt
noch nicht.

Doch sie regen sich,
still und hastig,
im einzigen Sonnenstrahl,
der soeben einen Weg durch die mattlebensdunkle Wolkendeck fand,
und auf
für ihn unbekannten
Boden fiel.

Dieses ruhige Treiben
steigert sich immer schneller
und doch so langsam.

Ist es
die Sehnsucht,
nach dem was man noch nicht kennt,
was sie dazu bringt,
so belebt und so leicht und trocken
ins Ungewisse zu gehen?

Die Sehnsucht nach dem Unbekannten.
Es ist wie eine scheinbar
unsichtbare Kraft,
die sichtlich Lebensmut und Freude
in die heranwachsenden kleinen Herzen pumpt.
Um sich,
wie ein Fluss vom Berg ins Tal,
auf unbeschwinglicher Weise,
einen einfachen Weg mit
harten Hindernissen
zu suchen.

Auch eine junge, sprießende Quelle
findet den Weg
ins unbekannte Tal und durchlebt dabei
Sorgen und Ängste, um aber dennoch
der Sehnsucht
nach dem Unbekannten
nachzugeben.

Solch eine Kraft umgibt mein trauerndes Herz
auf dessen kaleidoskopartigen Schlägen.

Es ist,
wie beflügelnde Magie,
durch diese Kraft angetrieben,
durch's polternde Leben zu leben.

Es ist,
meine Sehnsucht,
still im Inneren ruhend,
die mir Mut und Hoffnung schenkt,
ins nahe und doch so ferne Unbekannte,
zu Dir,
zu gehen
und mich heute so unbeschreiblich traurig macht.



© HeWiBer